Zum 20-jährigen Jubiläum gibt´s ein Interview mit Daniel, einem der Mitbegründer des NOAF. Er hat uns letztes Jahr alles über die Anfänge und die Entstehung des Kult- Festivals verraten, über welche Bands er sich am meisten gefreut hat und welche er sich in Zukunft wünschen würde. Auch dieses Jahr gibt`s wieder ein breites Spektrum an Metal – was das NOAF einfach so besonders macht! Am Donnerstag, den 28.August, wird wieder mit zwei Openern gestartet; Pimpblitzkid, ein Limp Bizkid Tribute, wie der Name schon vermuten lässt und Interstellar Overdrive im Zeichen von Pink Floyd. Alle Bands so wie die Running Order findet ihr hier bei den News und auf Social Media.
Anke: Hallo Daniel, schön, dass du Zeit für mich hast in dem ganzen Trubel hier! Du bist Mitbegründer des NOAF und auch aktiv in der Crew…
Daniel: Ja, ich bin von Anfang an dabei. Ich habe zwei Tage vor dem 1. NOAF 2005 meinen 18. Geburtstag gefeiert und bin seitdem auch dabei.
Wie kam es denn dazu?
Das war ursprünglich von einem Freund von uns. Martin Lauterbach, der auch heute noch dabei ist, hat im Prinzip so eine Ausbildung für Jugendleiter, für Jugendzentren usw. gemacht. Man kann dann Jugendbetreuer machen, in Zeltlagern oder im Jugendverein. Normalerweise wird am Ende ein Abschlussprojekt gemacht in der Gruppe, was normalerweise ein Filmabend ist oder eine kleinere Geschichte. Der Kumpel kam auf die Idee, er macht ein Musikfestival. Er hat uns dann gefragt, ob wir da mitmachen. Wir haben schon ein paar Rocknächte veranstaltet in der Umgebung. Wir hatten schon ein bisschen Erfahrung. Natürlich aber noch nicht für ein Open Air. Das haben wir uns dann innerhalb von drei Monaten angeschafft und dann eben 2005 das erste NOAF gemacht. Da war es noch Ende Juli.
Wie kamt ihr denn auf das schöne Gelände hier? Habt ihr das selber organisiert und gesagt, genau hier wollen wir unbedingt hin?
Ich weiß gar nicht, das hat sich so ein bisschen ergeben. Ich würde jetzt mal sagen, aus der Situation heraus, weil das im Prinzip der einzige Ort ist, an dem man in Wörrstadt so etwas machen kann.
Also seid ihr alle aus der Gegend hier?
Ja genau, wir kommen alle aus Wörrstadt. Das Ursprungsteam kommt aus Wörrstadt oder zumindest der Verbandsgemeinde. Da ging es dann eben so los, dass jeder gesagt hat, wir brauchen noch ein paar Leute für den Ausschank, wir brauchen noch ein paar Leute für das Aufbauen. Jeder hat in der Schule damals noch rumgefragt, wer Zeit hat. Und daraus ist dann eben diese Crew entstanden oder der Anfang dieser Crew. Ein paar sind noch dabei oder teilweise auch schon Kinder von den Leuten. Aber viele sind natürlich auch in fast 20 Jahren neu dazu gekommen.
Was war denn dein Highlight bisher an Bands? Die Leute auf Social Media wollten das wissen, du darfst aber nicht DORO sagen *lach*
Hätte ich auch nicht. Es ist tatsächlich total unterschiedlich. Da der Ursprung wirklich so in der absoluten Jugendpflege-Amateur-Liga herrscht, war das irgendwann aufregend, als die ersten internationalen Bands zugesagt haben. Die erste, an die ich mich erinnere, war Pro Pain. Kreator war natürlich ein Highlight 2010. Nach 5, 6 Jahren dann irgendwie die namhafteste europäische Thrash-Metal-Band zu bekommen, war natürlich riesig. Und irgendwann hat sich das bei mir persönlich ein bisschen gewandelt, dass es mir gar nicht so um diese großen Namen ging, sondern vielleicht eher so ein, ach guck mal, das war doch jetzt mal cool, dass wir die mal bekommen haben nach vielleicht langen Jahren, in denen es nicht geklappt hat. Oder weil es mal eben was Besonderes ist. Also dieses Jahr zum Beispiel habe ich mich sehr für Wucan eingesetzt. Wir hatten die ja schon relativ lange auf dem Zettel. Dieses Jahr Primordial auch super. Die habe ich selbst noch nie gesehen live. Ansonsten in der Vergangenheit, ja vielleicht auch echt Bands, die man gar nicht so oft sieht. Auch kleinere wie Count Raven oder so. Das waren schon auch Highlights, ja.
Ihr habt nächstes Jahr 20-Jähriges. Habt ihr da schon irgendwas spezielles auf dem Zettel? Etwas geplant, was ihr vielleicht schon verraten wollt?
Nee, da kann ich gar nicht so aus der Westentasche plaudern. Weil es tatsächlich noch gar nicht so ist. Es gibt viele Ideen, aber nichts Konkretes. Weil es da auch unterschiedliche Meinungen innerhalb des Teams gibt, was wir machen, was wir nicht machen. Natürlich jetzt, in den letzten Jahren hat sich der Donnerstag etabliert. Vielleicht kann man den nutzen, um irgendwie was anderes zu machen. Der hat jetzt schon drei mal stattgefunden. Jedes Mal auch anders. Beim ersten Mal kostenlos mit Tribute-Bands. Letztes Jahr dann eben mit Stahlzeit mit einer riesen Show. Mit einem riesen Aufwand. Also allein für die Show wurde glaube ich ein ganzer Tag aufgebaut. Und dieses Jahr nehmen wir dann eben 10 Euro. So ein bisschen ein Mittelding. Wurde auch super angenommen. Es waren über 2000 Leute da.
Ja Mega!
Also für eben so ein Tribute-Warm-up-Abend super. Deswegen, ich könnte mir vorstellen, dass dieser Tag so ein bisschen dann sozusagen dafür genutzt wird.
SAD Metallica, dieses Jahr waren aber auch echt richtig gut am Donnerstag!
Ich verwalte ja auch dann die Social-Media-Kanäle und es gab etwas Kritik.
Von wegen, Metallica Tribute-Bands gibt´s ja genug?
Genau. Aber ich denke jeder, der am Donnerstag da war, der weiß auch, warum gerade sie genommen wurden!
Das war nämlich genau das Ding! SAD Metallica sind einfach anders und super professionell!
Ich denke, man hat gemerkt, was der Grund war, weshalb die Jungs genommen wurden.
Habt ihr gut gemacht! Gibt‘s denn eine Band, die du dir wünschst?
Ja, Candlemass war für mich damals ganz groß. Wir haben die, ich weiß nicht, 2014 gehabt oder sowas. Ich hätte die gerne nochmal auf dem NOAF. Ja, jeder hat natürlich immer nochmal so ein bisschen Träume. So ein persönliches Ding wäre immer Unleashed auf dem NOAF zu sehen. Das ist eigentlich schon mein Wunsch, solange es das NOAF gibt. Das hat aus verschiedenen Gründen nie geklappt.
Wir schränken uns ja in gewisser Weise auch immer wieder selbst ein, weil wir versuchen, das Programm abwechslungsreich zu gestalten. Auch dieses Jahr. Wucan, Stallion, Body Farm, jetzt Ghost Kid.
Weiter auseinander geht‘s ja im Metal-Spektrum kaum. Da muss man natürlich auch darauf achten, dass der Schwerpunkt sich nicht verschiebt. Blind Guardian wäre natürlich so ein Headliner, den ich ganz gerne nochmal hätte. Aber das ist natürlich auch zunehmend schwerer, je größer und professioneller und bekannter und älter auch die Band wird.
Was findest du, macht das NOAF noch besonders?
Die musikalische Abwechslung und deswegen auch natürlich die Abwechslung vom Publikum. Es ist ein sehr diverses Publikum, würde ich sagen. Dann schon auch viele Kinder. Das macht das NOAF aus und auch diese Offenheit. Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung dazu.
Wie lange braucht ihr zum Auf- und zum Abbau jeweils?
Der Aufbau, der ist immer so ein bisschen perfektionistisch angelegt. Deswegen fast zwei Wochen. Ja, das waren jetzt ungefähr zehn Tage. Und der Abbau, da hat natürlich auch keiner mehr Bock. Deswegen reißen wir da runter, was geht. Das kennt man ja auch von zu Hause. Abreißen geht schneller als schön aufbauen. Also normalerweise sind wir am Mittwoch durch.
Wenn ich jetzt eine kleine Band bin, so eine lokale hier irgendwo aus der Umgebung und würde gerne mal hier spielen, dann kann man sich bei euch bewerben, oder? Über die Homepage oder wie geht das?
Genau, also es gibt ein Kontaktformular. Da kann man eine Bandbewerbung schreiben. Und der Frank, unser Booker, der hört sich auch alles an, bespricht es dann mit uns. Und genau, die Möglichkeit besteht immer. Wir haben ja die Opener Slots immer an relativ regionale Bands vergeben. Mal mehr, mal weniger regional.
Danke Daniel, für den deine Zeit und den Einblick! Wir freuen uns jetzt schon auf`s Jubiläums-NOAF 2025!